Danny Wente

Update 13.11.2013

Ambulanter Chemotag. Cross fingers, dass das diesmal klappt.

Was mache ich da heute? Ich hole mir die Antikörper ab. 

Was ist das? 

Der Antikörper ist gegen ein Tumorantigen gerichtet, das in den Membranen von menschlichen Körperzellen zu finden ist. Dieses Enzym, eine Rezeptor-Tyrosinkinase mit der Bezeichnung EGFR (epidermal growth factor receptor, zu Deutsch: Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor) empfängt chemische Signale, sogenannteWachstumsfaktoren, die sich in der Gewebsflüssigkeit befinden, und regt dann den Zellstoffwechsel an. Krebszellen haben oft sehr viele EGFR-Moleküle in ihren Zellmembranen; beim Darmkrebs ist EGFR bei 80 % der Zellen überexprimiert, das heißt deutlich häufiger als in normalen Gewebezellen. Cetuximab bindet an den EGFR. Durch diese Bindung werden die Aktivierung des Rezeptors und das nachgeschaltete Signalleitungssystem gehemmt, wodurch sowohl die Invasion der Tumorzellen in gesundes Gewebe als auch die Ausbreitung der Tumoren in neue Körperregionen (Metastasierung) vermindert werden.

Zudem scheint Cetuximab die Fähigkeit der Tumorzellen zu hemmen, durch Chemo- und Strahlentherapie verursachte Schäden zu reparieren. Außerdem wird vermutet, dass es die Ausbildung neuer Blutgefäße in Tumoren verringert, was dem Tumorwachstum entgegenwirkt.

Nach einer Serie erfolgreicher klinischer Studien wurde Cetuximab 2003 in den USA, 2004 in der Europäischen Gemeinschaft und 2008 in Japan zur Behandlung von Dickdarmkrebs zugelassen, und zwar als Mittel in Fällen, bei denen eine Irinotecan-haltige zytostatische Chemotherapie versagt hat.

Verglichen mit Zytostatika ist Cetuximab nebenwirkungsarm. Als häufigste Nebenwirkung tritt bei Behandlung mit Erbitux ein akneartiger Hautausschlag auf, der wiederum mit einem guten Ansprechen auf die Therapie zu korrelieren scheint. Bei etwa 5 Prozent aller Patienten können unter der Behandlung mit ErbituxÜberempfindlichkeitsreaktionen auftreten; etwa die Hälfte dieser Reaktionen ist schwerwiegend.


Häufigste Nebenwirkung - akneähnlicher Hautausschlag.... GACKER!!!!!!.... aber es wird unter den Tabletten jetzt wirklich besser, ich traue mich auch wieder raus. Die Nebenwirkungen von Irinotecan sind viel, viel schlimmer, der Hersteller von Imodium macht damit ein richtig gutes Geschäft.

Ob das alles so Sinn macht, das wird sich zeigen, aber wer nicht versucht, der nicht gewinnt.

Jedenfalls - der liebe Wolfgang holt mich um 9.45h hier ab, um 11 erfolgt hoffentlich der Portanstich und dann sehen wir weiter. 

Irgendwo liegt hier noch mein erster Port rum - wenn ich ihn finde, fotografiere ich ihn für Euch. GRUSELKABINETT...
Port Nr. 2 liegt auch schief, aber ich bin auch schief und so hebt sich das vermutlich auf. Und die Docs haben es allmählich raus mit dem Anstechen.

Die Chemo selbst ist dann eher langweilig. Ich kriege Fenistil gespritzt, GOTTSEIDANK, das garantiert mir, dass ich von den drei Stunden mindestens zwei selig schlafen kann. Bei der ersten Chemo war es anders, die Mädels haben sich gekannt und gemocht, sind mit den Infusionsständern durch die Gegend gescheppert und haben Blödsinn gemacht. Diesmal bin ich in eine schweigende Leidenstruppe geraten, in der normalerweise kein Wort gesprochen wird - was mir sehr schwer fällt....

Hinterher heißt es dann, die Antikörper an die Leine zu nehmen, bei Wolfgang in den Kofferraum zu scheuchen, nach Hause zu kommen und in einen unheimlichen Aktivitätsschub zu verfallen - wem gehört die Welt, was kann ich noch tun.... als wäre ich überhaupt nicht krank. Das hält ein, zwei Tage, dann ist wieder alles wie vorher.

Mir geht's im Moment nicht schlecht. Ich muss vor- und nachmittags je eine Stunde schlafen, dann komme ich gut durch den Tag. Und mit Gemüsebrühe noch besser. Auch jetzt, um 05.39h, steht eine wunderbare Tasse mit warmer, leckerer Gemüsebrühe neben mir....

So far. Mal gucken, vielleicht füge ich heute Abend noch was hinzu.

Albershausen liegt in tiefer Dunkelheit. Auf der Straße zoffen sich die Katzen.
Euch einen wunderschönen Tag!
Daniela




Nachtrag um 17:25h

Leukos weiterhin total im Eimer, Chemo war nicht bestellt, ich hätte drei Stunden warten müssen.... nee, ohne mich. Nach Absprache mit Oberarzt alles nochmal um eine Woche verschoben.
Oberarzt coolst, das mache überhaupt nichts, ich solle das entspannt sehen - also mache ich das auch und freue mich an einer weiteren erholsamen Woche.
War dann noch beim Konzil in der Hautklinik, da ich ich doch irgendwie merkwürdig aussehe.
Jetzt gibt's noch Schwefel auf den Kopf.

Teer an die Füße und Hände, Schwefel auf den Kopf, Cortison aufs Kinn. Pferdefuß und Hörnchen gibt's dann umsonst.

Und Frau Dr. Fuchs-Schlegel hat geheult, als ich ihr meine Story erzählt habe. Um mir aber im nächsten Atemzug mitzuteilen, dass es noch unendliche Chemomöglichkeiten für mich gäbe, ganz im Gegensatz zu zum Beispiel Eierstockkrebs...

Wolfgang hat mich wieder gefahren wie ein Gott. Wenn Ihr einen richtig guten Chauffeur in Stuggi braucht, meldet Euch bei mir, ich geb Euch dann Wolfgangs Adresse. Der Mensch ist meine Chemoperle und Rettung. Und einfach ein ganz, ganz lieber Mensch.

Morgen dann Gestellungsbefehl bei Doris zum Mittagessen im Kloster. Wenn ich da nicht hingehe, schlägt vermutlich hier der Blitz ein.
Und Gespräch mit Pater Felix. Bin gespannt.

Und - ich lerne immer mehr, wer meine wirklichen Freunde sind.

Euch einen wunderschönen Abend!

Danny




Ich hab etwas nah am Wasser gebaut.... Ede, Du... ach ja.



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