Danny Wente

Update 25.11.2013

Oh what a day.

Treffen mit dem Bienchen!!!!! Ich hab mich so drauf gefreut - und hatte auch so Angst, ob ich das alles schaffe, Zug fahren, in die Stadt gehen, einkaufen, weit rumlaufen, mit dem Kind sprechen, Essen gehen, dazu die bescheuerten ewigen Verdauungsprobleme des darmkrebskranken Menschen.... und es war gut!!!!!! Es geht!!! Jetzt bin ich zwar platt wie sonstwas, aber das ist doch egal.

War das schön, die Lütte endlich mal wiederzusehen. Und ich war so vermummt, dass sie mich im ersten Moment gar nicht erkannt hat. Krebs macht extreme Frostbeulen. Zum Glück ist mir heute früh noch eingefallen, dass ich einen Angora-Nierenwärmer habe!!! Gekauft im Februar 2010, kurz vor dem Darmverschluss, als ich noch dachte, ich hätte üble Rückenschmerzen!!! Also - das Ding an und dann im Zwiebellook eingeschichtet ab in den Zug nach Ulm. Habe mir, um der Rotznasenfront zu entgehen, Hin- und Rückfahrt erster Klasse geleistet, hat sich sehr gelohnt.

Dann sind wir losgetappert.... natürlich mit Pausen. Erste Pause beim Hugendubel mit Chai Latte... lecker. Und anschließendem Buchkauf. Dann ein bisschen in die Geschäfte, viel geredet, viel angeschaut, meine Altenbetreuerin hatte mich immer liebevoll eingehakt, damit ich auch nicht verloren gehe. Puuuh, war das anstrengend für mich - aber gut!!!!!!!!.... das Leben hatte mich mal wieder. Mittagspause bei Kürbissuppe unter dem Dom. Dann der unvermeidliche Notfall - eine alte Dame kippte mitsamt Stuhl um und knallte mit dem Hinterkopf auf den Boden. Kind natürlich sofort hin und geholfen. Sie kann nicht anders.... ich finde das so schön. Irgendwas positives habe ich beiden Kindern offensichtlich doch mitgegeben - ich helfe doch auch gern, soweit es mir möglich ist.
Und dann kam auch noch Melli vorbei - wie witzig, da ist man einmal in Ulm und die läuft genau an dieser Stelle um diese Zeit.... ach, das war nett.
So viel geredet. Und was das Bienchen da gesagt hat, dass ich das alles richtig mache, was ich tue.... da ist mir das Herz so aufgegangen. Ich kann nicht anders tun und wenn es gut ist, dann ist es schön.

Dann waren wir noch im - HAUSHALTSWARENGESCHÄFT. Früher ging das ja mal gar nicht, heute liebe ich schöne Sachen für den Haushalt. Nein, wir haben uns gebremst, booh, ist das alles teuer, sind zu Butlers und haben Mädchen-Weihnachtskram gekauft. Danach bin ich dann völlig ermattet wieder nach Hause gerattert.

Bienchen, hast Du noch die Koffer bekommen? Einen kandierten Apfel schnabuliert und ein bisschen Weihnachtsmarktduft mitgenommen? Meine körperliche Angeschlagenheit tat mir am Ende so leid, ich wär so gern mit Dir noch weitergelaufen, aber es ging echt nicht mehr. Ich hoffe, Du hattest noch ein bisschen Spaß dort in Ulm und bist in diesem riesigen Müller nicht verlorengegangen!!!!

Vorschlag - wir machen das regelmäßig. Ich geb' Dir das Fahrgeld wieder und wir treffen uns alle zwei Monate zum Mittagessen in Ulm? Das wäre so schön. Sohn kann doch da auch mit.

Und im Zug hab ich gar nicht gepennt, sondern die Landschaft angeschaut.... die Sonne schien so schön.

Krebs ändert die Sichtweise. Die Stunden mit den Kindern sind so kostbar. Stunden mit Freunden... genauso. Ein Anruf, ein lieber Gruß, eine Frage "wie geht es Dir, was kann ich tun" ist unbezahlbar. Und krebsfreier Spaß miteinander ist das allergrößte. 

Freunde... wenige sind geblieben. Und das sind die besonderen.
Virtuelle Freunde.... neue gewonnen. In dem Wissen, dass ich sie nie persönlich kennenlernen werde. Egal -  missen möchte ich Euch nie wieder. Diese Krebsforen haben auch was gutes - da ist jemand, der einen vesteht, wenn man Kummer hat. Und da sind Menschen, denen ich helfen kann. Was mir so viel Spaß macht.

Die Krebshenne ist emotional ein wenig aufgewühlt. Was für ein schöner Tag.

Ich grüße Euch alle. Und hoffe, dass die Dame in Berlin gut warm angezogen ist, so dass sich jeder Virus an ihr die Zähne ausbeisst!

Danny
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