Danny Wente

Wer bin ich denn eigentlich?

Who am I?

Geboren am 06.10.1963 in Hannover. Erntedankfest. Passend dazu 4400 Gramm Gebrüll, mit Kaiserschnitt geholt.

Entzückendes Kleinkind mit Lockenstrubbelkopf. Artigst. Schottenrockträgerin. Kindergartengängerin. Kind der hannoverschen Innenstadt. Querflöten-, Klavier- und Cellospielerin. Balletttänzerin (Ernsthaft. Ich. Lacht nicht). Eiskunstläuferin. Und gegen später dann Reiterin.

In der Grundschule gut und angepasst, immer artig. Problemloser Übergang aufs Gymnasium. 1978 dann der Umzug nach Lüdersen, was von da an täglich 40 Kilometer Schulweg (eine Strecke) bedeutete. Schulwechsel kam nicht in Frage, Landgymnasium war offensichtlich unmöglich. Also hab ich mich in jeder Hinsicht verzettelt, die Noten ab Klasse 10 waren indiskutabel und das Abi habe ich komplett versaut. Meine Prioritäten waren halt woanders, wichtig war mir unter anderem, durch ausgeklügelte Planung möglichst viel vom Mathe-LK zu versäumen... was sollte ich da auch noch hingehen, ich hatte doch überhaupt keinen Plan mehr, von was sie dort sprachen.

Aber ich hatte ja eine Lehrstelle... auf die ich alles gesetzt hatte. Klavier- und Cembalobauerin bei Grotrian-Steinweg in Braunschweig. 1983 zum ersten September ging es los. Meine erste eigene Wohnung in der Celler Straße 101. Im Nachhinein eine tolle Zeit. Die Arbeit mit Holz hat mir viel Spaß gemacht, verleidet wurde es mir erst später. Viel Klavierunterricht, viel gelernt, eine schöne Zeit. Berufsschule ausgerechnet in Ludwigsburg. Egal, auch diese sechs Wochen waren irgendwann vorbei.

1986 dann ausgelernt und fertig. Am Tag der Abschlussprüfung starb meine Oma.
Im Oktober 1986 bin ich dann zusammen mit Holger nach Stuttgart gezogen. Im Mai 1987 haben wir geheiratet.

Im September 1987 wurde Philipp geboren. Lockenköpfchen, Strahlekind, Musiker.
Im Dezember 1988 wurde Nina geboren. Boooh, was konnte die schreien, dieses entzückende, glatzköpfige Wesen. Sportmaus.

Bis 1999  konnte ich mich den Kindern widmen. Ich hoffe, es war auch für sie eine schöne Zeit und ich war nicht nur ein Muttermonster, sondern konnte ihnen ein bisschen was mitgeben fürs Leben. Irgendwie schreibe ich doch auch diese Seiten für sie... damit etwas von mir bleibt.

2000 bin ich dann bei Golf Optimal in Göppingen wieder ins Berufsleben eingestiegen. Und ab 2001 habe ich eine Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation gemacht, die ich als Beste von Baden-Württemberg abgeschlossen habe. Jaja, ich hätte nicht durchs Abi fallen müssen, ich weiß.... hätte, hätte, Fahrradkette... heute ist es nicht mehr zu ändern. Jedenfalls - seither bin ich im Berufsleben. Und meine heutige Firma, die Plattenhardt KG in Hattenhofen, trägt alle krankheitsbedingten Unterbrechungen mit. Ich will auch wieder zurück, und wenn es nur stundenweise ist.

Jahre habe ich in der Politik gearbeitet. Dort musste ich lernen, dass nicht jeder der Freund ist, für den ich ihn halte. Und auch sonst war es eine verdammt lehrreiche Zeit... ich kann argumentieren und liebe es, mich schriftlich zu zoffen (nein, ich bin keine Krawallhenne!).

Im Moment suche ich Dinge, mit denen ich mir die Krankheitszeit vertreiben kann. Lese viel, habe angefangen zu zeichnen. Entrümpele Haus und Leben.

Ach ja, Haus.... ein riesiges, liebenswertes Fachwerkhaus, mit Balken, die sich gerade jetzt im Herbst drehen und so den dicksten Spinnen durch die entstandenen Spalten Tür und Tor öffnen... gerade eben im Treppenhaus.... WAAAH!!!!

Was noch... ich habe viele schöne Reisen gemacht. Für die ich alle unendlich dankbar bin. 

Israel - was für eine unvergessliche, in jeder Hinsicht biblische Zeit. Der Irre auf den Golanhöhen - ich werde ihn nie vergessen. Die Stunden auf der Treppe vor der Grabeskirche - einfach nur dort sitzen und gucken, was es für verrückte Dinge und Leute auf dieser Welt gibt. Die Klagemauer, die mich so unendlich beeindruckt hat. Das Bad im Toten Meer. Die Festung Masada. Wie zum Teufel haben die das da oben so lange ausgehalten? Und wie wurde all das überhaupt erbaut?? Was waren das für Menschen?

Mit Bellermann durch die Türkei - Istanbul in 27,5 Minuten im Stechschritt (nein, ich habe so unendlich viel von dieser wunderbaren Stadt gesehen bzw. mir selbst erwandert).... mit dem Zug auf der alten Eisenbahnlinie nach Ankara, mit kreischenden Weibern dort mit 140 im Taxi durch die Stadt, der Taxifahrer bog sich vor Lachen. Atatürk grün beleuchtet im wabernden Smog der Millionenstadt. Die Tischkapelle, der wir 100 Euro gegeben haben, damit sie endlich abhaut....

Rash al Khajmah - Urlaub wie ein Traum. Unvergessliche Stunden auf der sinkenden Dhau vor der Telegrafeninsel im Oman. Grillende arabische Männer, die mich bedient haben. Und am Arsch der Welt eine sehr nette Berlinerin getroffen.

Dubai - mehrfach, unvergessen. So viele so interessante Begegnungen. Der Abend am 3.10., der Empfang am Strand, der besoffene Botschafter und die Weiber, die mit den Stöckeln in den blöden Holzfliesen steckengeblieben sind... zu gut.

Abu Dhabi - der Cappucino aus der Tasse mit dem Goldrand und die drei minikleinen Petit Four dazu im Emirates Palace... das musste sein. Erschlagen von all dem Gold und Flitter. Und festgestellt, dass ich das nicht brauche.
Diese unglaubliche, riesige Zuckerbäckermoschee mit dem größten Teppich und den hässlichsten Kronleuchtern der Welt - beeindruckend.

Im Souk von Tunis - da hab ich mir wahrhaftig was getraut. War alleine ganz tief drin und habe Gewürze gekauft.

Amsterdam - meine zweite Heimat. Das ist eine eigene Geschichte.

London - 1978, nachher hatte ich in Englisch eine Eins.

Argentinien - eine Wiese, ein Zelt, drei Plastikstühle, der Flugplatz. In der Ferne der Flieger, prööööt.... ein Krankenwagen kam herangerast und fuhr dann parallel zum landenden Flugzeug, man weiß ja nicht, was passiert....

Genf - das staunende Kind vor den Luxushotels, in denen der Vater abstieg.

Prahins bei Yverdon - unsere Ferienwohnung. Strandtage am Neuchateler See. Kartoffelernte bei Siegenthalers. Wie oft wurde ich dort gefragt, ob ich ein Zigeunerkind bin - so braun, wie ich immer war.

Die vielen Kurzurlaube auf Mallorca. Die Insel ist wunderschön. Wenn man weiß, wo man hin muss. Die Autotour durch die Berge, die Kneipe auf der Bergspitze.

Kreta. Zwei Wochen in der Bucht meines Lebens. Mit einem alten Container als Bar. Was haben wir dort alles gesehen. Zwei Wochen mit meiner Mutter - und es ging sogar gut.

Codiponte. Beinah hätte ich das alte Olivengut gekauft und wäre dort geblieben. Aber - wäre ich dort glücklich geworden? Egal, es war ein zweiwöchiger schöner Traum. Und die Abende mit den Füßen im Brunnen und dem Weinglas in der Hand werde ich nie vergessen.

Ischia. San' Angelo. Schön und nervtötend. Garant für Nervenkitzel mit dem Linienbus. Und Garant für ein leeres Portemonaie. Die Fähren, diese elenden Seelenverkäufer. Mit Vater fünf Stockwerke auf einer fast senkrechten Treppe in der Fähre runter.... WAAH. La Mortella. Einer der schönsten Orte dieser Welt. Wenn ich als Geist reisen kann, dann werde ich dort Urlaub machen - am besten in einer Blume am Teehaus.

Positano, Amalfi. Der nicht gekaufte Strickmantel ärgert mich bis heute. Egal. Fahrt dort hin und schaut Euch diese unglaubliche Küste an. An manchen Stellen dieser Erde ist die Schöpfung unbeschreiblich.

Capri. Seufz. Der Augustusgarten. Auch ein Ort, der mich ob seiner Schönheit fassungslos gemacht hat.

Paris. Der Eifelturm. Die Erfüllung eines großen Wunsches - einmal da rauf. Wie schön das war! Der Louvre. Diese unglaublichen Statuen. Die blöde Mona Lisa. Und die wunderschöne ertrunkene Ophelia. Marianne auf den Barrikaden. All die tollen Geschäfte. Der Friedhof. Pere Lachaise oder wie der sich schreibt... ich kann doch kein Französich. Es regnete, war neblig, schon ein bisschen dunkel und SO unheimlich und doch auch so schön.

Die vielen Touren nach Berlin. Mit Mutter am Wannsee. Unvergessen das Erlebnis im Haus der Wannseekonferenz, als sie auf einem Bild eine Klassenkameradin sah, wie diese gerade in den Eisenbahnwaggon nach Auschwitz einstieg... niemand hatte gewusst, wo das Mädchen hingekommen war. Die Abende bei Clara Sahlberg.... aber da bin ich mir nicht so sicher, ob das nicht alles falsch war.

Und Usedom. Drei mal. Zwei mal unglaublich. Einmal voller Angst und dem Wissen, dass irgendwas mit mir ganz und gar nicht stimmt, so kraftlos, wie ich war. Aber auch das gehört zu meinem Lebensweg dazu.

So viel erlebt. Erfüllt erlebt. Heute habe ich bis auf die Tour nach Florenz, die ich unbedingt will, kein Reisebedürfnis mehr. Und dieses Florenz, das kriege ich hin. Wie auch immer.

Soweit genug von mir. 




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