Danny Wente

Update 22.01.2014

Moin Ihr Lieben, 

erstmal sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe - Ihr werdet es verstehen, wenn Ihr meine Zeilen gelesen habt.

Am 19. 12. fuhr ich morgens wie geplant zur Chemo ins Krankenhaus. Auf dem Weg dahin war mir mehr als kotzübel und wir mussten zweimal anhalten. Im KH selbst stellte sich dann heraus, dass ich 39,2 Fieber hatte - und mich dabei, mal abgesehen von der Übelkeit, überhaupt nicht krank gefühlt habe. 

Also - Infektion. Dann fangen wir mal an, den Infektionsherd zu suchen und geben der Ollen zunächst mal was gegen Fieber und Schmerzen. Bis zum 23. habe ich dann die Zeit mit fröhlichem Durchleuchten verbracht - gefunden wurde nichts. Am 23. habe ich mich auf eigene Verantwortung entlassen, Weihnachten in dem Laden wollte ich mir nun wirklich nicht antun. Die Tage zuhause waren schön, das Fest für mich sehr emotional... Ihr könnt Euch bestimmt denken, warum.

Am 27. habe ich mich dann nach erheblicher Verschlechterung des Wohlbefindens selbst wieder eingewiesen. Gegangen war ich mit einem Entzündungswert von 14, beim Wiedereinrücken lag dieser bei 22 - aber kein Fieber. Onkohausen hatte Weihnachtspause, also durfte ich nach sieben Stunden Notaufnahme (booh, was habe ich mich da unten aufgeregt) auf Station 7B in die Prinzessinnensuite einziehen. Und mich daselbst bis zum 6.1. einer Antibiose hingeben, die sich gewaschen hatte.... die haben mich volle Breitseite umgenietet, zuletzt hätte ich in Angesicht der Infusionsbeutel kotzen können. Geistige Vollaussetzer (jaja...), ständige Übelkeit, Kreislaufprobleme, Langsamkeit und zuletzt völlige Antriebslosigkeit.  Ich konnte dann nicht mehr und kann bis heute nicht duschen - nach zwei Minuten kippe ich um.

07.01. hat Onkohausen dann wieder aufgemacht und ich kam rauf in ein Dreibettzimmer - war aber nicht mehr gesprächsfähig, sondern nur noch zugedröhnt und habe die meiste Zeit geschlafen. 

In der Zeit wurden x Blutkulturen angelegt - kein Befund, auch sonst nichts. Einziges Ergebnis war, dass bei mir irgendwann eine Gallenoperation fällig ist.

Am 10.01. haben sie mir dann, weil sonst nichts mehr blieb, den Port mit Verdacht auf Entzündung entfernt (war auch sinnlos, da war nix).

Und am 11.01. bin ich dann mit massivem Krankenhauskoller für eine Woche nach Hause gekommen, um mich ein bisschen zu erholen.

Der Entzündungswert lag bei Entlassung wieder bei 14, bei Rückkehr vorgestern bei 10,6. 

Seither haben sie mein Herz gründlichst untersucht - es ist alles in Ordnung (Puuuuuh.... vor den Untersuchungen hatte ich Angst, nicht vor dem Ergebnis!). Die Oberärzte kümmern sich rührend um mich, in dieser Hinsicht bin ich sehr zufrieden. Dann habe ich nochmal haufenweise Blut gelassen für Kulturen.... mal gucken, was dabei rauskommt. Geplant ist jedenfalls, dass ich am Wochenende nach Hause kann,  nächste Woche einen neuen Port bekomme und dann endlich mit der Chemo weitermachen kann.

Jaaaaaa.... und dann ist mein Vater am 29.12. in Antalya einfach so tot umgefallen. Für ihn mit Sicherheit ein schöner Tod, für die Angehörigen eine Katastrophe. Es gibt kein Testament, nur ein angefangenes Fragment auf einem Rechner. Somit bin ich Alleinerbin. Und was das heisst, das erzähle ich Euch so nach und nach.... es ist nichts, was man unbedingt haben möchte.

Die Reisegruppe der Bügelfaltenliebhaber (Visite) läuft ein.

Euch einen schönen Tag, passt auf Euch auf!

Daniela


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